Samstag Morgen, den 19.09.2009 ging es um 7 Uhr los. Wir hatten Navi und zur Sicherheit auch noch die Route ausgedruckt. Gewappnet gegen Hunger und Durst und waren aufgeregt was uns wohl erwarten würde.Durch einen Zufall hatten wir einige Zeit vorher die Internetseite von Ralf und Petra gefunden und sie hatten eingeladen zur offenen Gartenpforte. Das Thema war Dämmerung.
Ralf und Petra wer sind die? Ja, das sind Mitdarsteller in der Sendung "Ab ins Beet", wir haben sie viele Male bewundern dürfen, von allen Darstellern sind uns die beiden ans Herz gewachsen, wegen ihrem Arbeitseifer und ihrer Professionalität. Und die wollten wir nun hautnah sehen und den Garten auch in natura.
Aber nicht ganz so schnell , wie wir es dachten, denn es gab Stau!!! Für die 600 Km brauchten wir dann auch knapp 8 Stunden mit den Pausen. Nicht so schlimm, die Vorfreude machte das wett.
Die Pension fanden wir auch recht schnell und wurden auf unser Zimmer geleitet, durften sogar auswählen, ich hatte ein Zimmer in der Panoramaetage gebucht, was so viel heisst, wie unter dem Dach, allerdings hatte ich nicht damit gerechnet in Deutschland Temperaturen von mehr als 25 Grad vorzufinden, was die Dachetage doch sehr aufheizte.
Wir haben also ausgepackt und uns umgeschaut, dann wollten wir noch tanken fahren, aber war schon bisschen spät, weil wir uns für 16 Uhr zum Zvieri mit Sonja und Koos verabredet hatten, die auch pünktlich ankamen. Die beiden wohnen 40 Autominuten von der Pension entfernt in Lottum/ NL. Gemeinsam wollten wir den Garten besichtigen.
Sonja kannte sich ja bestens in der Gegend aus und hat uns auch gleich eine wundervolle Konditorei empfohlen. Wir fuhren also hinter den Beiden her und landeten in Kevelar, einem kleinen schnusigen Wallfahrtsort, geprägt von Kirchen, Kerzen und Katholiken. Das Restaurant hat meinen Christian auf Anhieb zugesagt, weil es nämlich gefüllten Bienenstich hatte und er mir seit Jahren vorschwärmt, dass er einmal in Duisburg einen megagrossen Bienenstich gegessen hat. Hier war er kleiner aber nicht weniger gut, weil ich den nämlich auch nahm. Dazu ein Kännchen Kaffee und die Welt war in Ordnung. So kann man leben.
Wir wollten Fotos machen und stellten fest- Fotoapparat im Auto auf dem Parkplatz vergessen- na toll!
Danach ging es dann aber nach Goch zu Ralf und Petra. Das Navi führte uns auch gleich mal einen einsamen Feldweg lang, der im Nirvana endete. Wir fuhren zurück und das Ding tat doch tatsächlich so, als wäre alles paletti. Die Route wurde neu berechnet und wir kamen dann heil an. Oh, was sahen unsere müden Augen? Die ganze Strasse voller Autos. Wir fanden noch einen Platz halb auf einem Feld, ich musste beim Austeigen durch hohes Gras und was weiss ich noch alles. Da hatten wohl noch mehr Leute Lust auf den Garten der Beiden lach
Christian und mir hat der Garten sehr gefallen, dieser Ideenreichtum und die vielen Skulpturen haben es mir angetan. Ich dachte darüber nach, dass Ralf und Petra so einen tollen Garten haben und ich mir sicher bin, dass sie sehr wenig Zeit finden, um ihn zu geniessen, diese vielen verwunschenen Ecken, wo man einfach mal die Seele baumeln lassen kann, auf den Wasserfall schauen und entspannen.
http://s708.photobucket.com/albums/ww87/ironika106/ralfundpetrafotos/
Hier könnt ihr euch ein paar von den Fotos anschauen.
Als es dann dämmerte, wurden die vielen Lampignon und Kerzen angemacht und alles erstrahlte in einem warmen Licht. Gestört haben nur die vielen Leute lach.
Für unseren Eintritt von 3 Euro bekamen wir noch gratis Kaffee oder Wasser oder Limo und Petra hatte ihren Gästen eine wundervolle Kürbissuppe gekocht, gewürzt mit frischem Schnittlauch. Man konnte auch Schnittchen nehmen, fand ich toll.
Wir hätten uns zwar gewünscht ein Schwatzi mit den Zweien zu machen, aber die waren immer belagert und so aufdringlich wollten wir nun doch nicht sein.
Als es dann dunkel war, sind wir wieder zurück in die Pension gefahren und haben mit Sonja und Koos verabredet, sie am nächsten Tag zu besuchen.
Die Nacht unter dem Dach, war dann auch sehr warm, die Matratzen waren hart und mein Kreuz schmerzte am nächsten Morgen.
Das Morgenessen hatten wir uns für 9 Uhr bestellt, es stand auch schon da, als wir herunter kamen. Es gabt Toast, Brötchen, Wurst, Käse, Jogurt und Eier (leider hart gekocht)
Butter und Marmeladen. Also für jeden etwas.
http://www.sport-pension.de
Wenn ihr mal schauen möchtet, das ist die Pension.
Beim Frühstück kam dann der Herr des Hauses und fragte, ob alles gut ist, was wir bejahten, aber ich konnte mir nicht verkneifen auf mein Kreuz hinzuweisen, was aber nicht viel brachte, denn wie er sagte, sind harte Betten besser für den Rücken, da muss ich mal mit dem Meinigen reden.
Bei unserem Schwatzi stellte sich unter anderem heraus, dass die Wirtsleute aus Halle an der Saale kamen, meiner früheren Heimat. Ach wie klein doch die Welt ist und voll von Hallensern lach. Aber genug geschnattert, Sonja und Koos warteten auf uns.
Ähmm naja wir hatten zwar ihre Adresse, aber unser Navi leider nicht hollandtauglich, also haben wir den Wirt gefragt, ob wir seinen PC benutzen dürften. Christian hat die Route ausgedruckt und so ging es dann los.
Eigentlich sollten es 40 min sein, aber wir kurvten überall herum nur nicht dort wo es zu den Beiden ging. Irgendwann haben wir es dann aber gefunden und wurden gleich mit freudigem Gebell empfangen. Hihihihihi ne nicht von Sonja und Koos, sondern von Dinky und Ricky den beiden Hundchen. Da kam dann auch gleich meine Tüte mitgebrachter Leckerchen zum Einsatz.
Auf der Terrasse hat uns Sonja dann einen feinen Imbiss bereitet. Es war Sonntag und urgemütlich. Wir einigten uns auf einen Besuch im Rosendorf Lottum.
http://www.rozendorp.nl/
schaut euch die Pracht einmal selbst an. Ich verliebte mich ein eine Rose namens "Nostalgie" und die schickt mir Sonja dann auch im Oktober, weil die erst dann rausgenommen und gepflanzt werden. Ich habe dort gelernt, dass es Toprosen und ADR-Rosen gibt, das sind Sorten, die werden erst verkauft, wenn sie mehrere Jahre getestet worden sind und bei Bedarf verbessert wurden.
Diese sind dann kaum noch anfällig gegen Rost, Mehltau und andere Krankheiten und sie sind frostunempfindlich. Da gebe ich dann gern etwas mehr aus, aber ich muss nicht spritzen.
Eine gute Rose blüht übrigens die ganze Saison, sie muss immer ausgeputzt werden und sollte einen sonnigen, freien Standort haben, wo der Wind durch kann. Und noch etwas Erstaunliches habe ich gelernt, wenn man vorhat eine Rose zu pflanzen, sollte man vorher Tagetes säen, denn die vetreiben die Ahlen aus dem Boden, es gibt aber auch für Leute, die nicht ein Jahr warten wollen ein Pulver, was an die Wurzeln kommt und das habe ich gekauft.
Ich muss aufpassen nicht zu viel zu giessen, denn Nässe haben sie gar nicht so gern und ein Tipp von den Fachleuten dort- morgens giessen, dann ist die meisste Nässe in der Nacht weg.
Ja und nach so vielen Eindrücken und Fakten mussten wir ja unbedingt einen Eisbecher haben! Leider haben die alle so kalorienreiche Sahne drauf, aber was soll's so einen holländischen Eisbecher kann man einfach nicht stehen lassen.
Danach ging es wieder zu Sonja und Koos nach Hause und wir Frauen haben Nachtessen gekocht. Als es dann dunkel war sind wir wieder in unsere Pension.
Der nächste Tag, war der Montag. Sonja hatte gefragt, ob wir noch einmal kommen möchten und das haben wir doch ganz schnell bejaht. Wir haben wieder die gleiche Zeit abgemacht.
Vorher Frühstück in der Pension, oh da sass schon jemand als wir runter kamen, ein älterer Herr, der sich als Chris vorstellte und aus England kam. Wie sich herausstellte, hatte er 8 Jahre in einer Kaserne in Paderborn gearbeitet und somit Rentenansprüche erworben. Nun musste der arme Kerl doch tatsächlich nach Deutschland reisen und selbst unterschreiben dort. Ich bin begeistert von der deutschen Bürokratie! Er hat es gleich mit einem Fallschirmspringerevent gekoppelt und leider keine Pension in der Nähe auftreiben können, sodass der arme Kerl nun auch noch über 200 Km fahren musste.
Toll, was man so für Leute trifft, Chris war ein ganz Lieber.
So, aber nun ans Frühstück und ab zu Sonja und Koos.
Da wir am ersten Tag in Kevelar den Fotoapparat nicht dabei hatten, wollte Christian doch noch einmal dorthin und viele Fotos machen. Hat er dann auch, die könnt ihr hier sehen.
http://www2.skyalbum.com/album2/2009/200907/20090713/schnuefi/4abb2ece39b/kevelar.swf
Sonja zeigte uns eine Kirche in der die Leute Dankesopfer brachten, da war ein Sockel mit Schlitz und da warfen die Leute Geld und Schmuck rein als Dank für die Erfüllung ihres Wunsches.
Natürlich gab es auch wieder Kuchen, aber ohje, die hatten in diesem Restaurant nicht mal einen Bienenstich lach.
Koos hatte nicht so Lust mit uns durch die Läden zu ziehen und blieb daheim, aaaaaaaaaaaber ich habe ja das Highlight des Tages gefunden. In einem kleinen Lädeli entdeckte ich doch tatsächlich, das von mir schon seit 2 Jahren gesuchte dunkelblaue Silikonset, Suppenkelle, Heber, Zange, usw, ich habe eiligst alles in mein Körbchen getan, damit mir das ja keiner mehr nehmen kann hihih, mein Christian sah mir amüsiert zu und hat dann noch eine ganz tolle blaue Kräuterschere entdeckt, das ist so eine Schere, die sieht aus als ob dort 4 Scheren übereinander geschraubt wurden aber nur ein Griff. Haben wir gleich ausprobiert, einfach genial!
Ach was war ich happy, endlich!!!!!!
Und so zogen wir bepackt wie die Maulesel wieder ab aus Kevelar. In Lottum haben wir wieder fein gekocht, einen Eintopf, den ich so nicht kannte. Sonja hat Kartoffeln gekocht und dann etwas später Spitzkohl reingeschnitten und mitgekocht, dann alles pürriert und mit Butter und Muskat abgeschmeckt dazu gab es dann leckern Schweinebauch vom Grill, was mich , wie ich später feststellte auch ein Kilo gekostet hat.
Der Koos war aber auch nicht faul während wir fort waren , hat er unser Auto gewaschen und poliert, das blitzte wie neu, wir fanden das super lieb - danke lieber Koos!
Und dann war auch die Zeit da, sich zu verabschieden- leider! Aber so ist das ja immer, wenn es am Schönsten ist, soll man gehen. Wir werden uns im August 2010 zum Rosenfest in Lottum wiedersehen.
Danke euch Beiden für eure Gastfreundschaft.
