Dienstag, 10. August 2010

Ein Gedicht verfasst von meinem Vater

Die Post
( Eine nicht ganz ernst zu nehmende Entstehungsgeschichte)

Briefe, Karten an die Lieben
blieben da, wo sie geschrieben,
würde es die Post nicht geben,
denn die gehört zu unsrem Leben.
Sie hat uralte Tradition
denn sie entstand vor Christus schon.

Cäsar sprach im alten Rom:
"Seit vier Wochen wart ich schon
und ich weiss noch immer nicht,
wer in Germanien wen verdrischt.
Haben sich nun meine Heere
erneut bedeckt mit Ruhm und Ehre?
Oder kriegten die Idioten
den Arsch verhauen von den Goten?
Holt mir Gaius Postus her
denn der tat schon lang nichts mehr!"

Dieser kam behängt mit Orden,
träge schon und fett geworden,
und Cäsar brüllte seinen Mann
ganz und gar nicht gnädig an:
"Fettsack sperre auf Dein Ohr,
ich werfe Dich den Löwen vor,
wenn du nicht in kurzer Zeit
mir verbindlich gibst Bescheid,
ob meine kriegerischen Haufen
im Siegestaumel sich besaufen,
oder ob- sie werden's büssen-
sie sich nur verdreschen liessen"

Die Idee mit der Stafette
kam Postus dann daheim im Bette
und nach einer Woche schon
standen dann vom alten Rom
bis weithin nach Germania
viele hundert Reiter da.
Die Nachricht ging von Hand zu Hand
und durchquerte schnell das Land.

Cäsar sprach im Petersdom
(da traf sich der Senat von Rom):
"Ich weiss und kann im Ruhm mich sonnen,
wir haben unsre Schlacht gewonnen!
Postus Idee war gar nicht dumm
ich will, dass im Imperium
ständig so verfahren werde,
POST soll das heissen- ihm zur Ehre!"

Das ist nun schon sehr lange her
und die Reiter gibt's nicht mehr.
Alle die sind längst vergessen,
die einst in Roms Senat gesessen.
Einen aber gibt es doch
An den erinnert man sich noch
An Gaius Postus, jenen Dicken,
den Cäsar wollt den Löween schicken.
Der ist jedem Kind bekannt,
weil nach ihm die POST benannt.


Verfasser: Hans Maas


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